Rechtsöffnungsbegehren wo einreichen?
Gefragt von: Herr Dr. Waldemar Ruf B.Sc. | Letzte Aktualisierung: 29. Januar 2021sternezahl: 4.2/5 (65 sternebewertungen)
Die örtliche Zuständigkeit für das Rechtsöffnungsverfahren ist gemäss SchKG 84 I – zwingend – der Richter am Betreibungsort zuständig. Die Betreibungsorte sind in den SchKG 46 ff. geregelt. Grundsätzlich befindet sich der Betreibungsort am Wohnsitz oder Sitz des Schuldners in der Schweiz.
Wie lange Zeit um rechtsvorschlag zu beseitigen?
Der Rechtsvorschlag muss innert 10 Tagen nach Zustellung des Zahlungsbefehls erhoben werden. Bei unverschuldeter Fristversäumnis kann der Schuldner die Wiederherstellung der Frist verlangen (Art. 33 Abs. 4 SchKG).
Was passiert nach Rechtsöffnung?
20 Tage Provisorium. Mit der Erteilung der provisorischen Rechtsöffnung kommt das Betreibungsverfahren in einen "Schwebezustand". Der Rechtsvorschlag ist provisorisch beseitigt. Wenn die Schuldnerin nichts unter- nimmt, wird die Rechtsöffnung definitiv, wird der Rechtsvorschlag definitiv beseitigt.
Wie kann ich einen Rechtsvorschlag beseitigen?
- den Zivilprozess durch Anerkennungsklage oder durch Verwaltungsverfahren (Art. 79 SchKG)
- die definitive Rechtsöffnung (Art. 80 f. SchKG)
- die provisorische Rechtsöffnung (Art. 82 f. SchKG)
Was bedeutet definitive Rechtsöffnung?
Zur Beseitigung eines Rechtsvorschlags muss der Gläubiger ein Rechtsöffnungsbegehren stellen. Liegt ein vollstreckbarer Gerichtsentscheid vor, so kann die definitive Rechtsöffnung verlangt werden. ... Die definitive Rechtsöffnung beseitigt den Rechtsvorschlag und berechtigt den Gläubiger zur Fortsetzung der Betreibung.
So reichst du Bewirtungsbelege richtig ein
33 verwandte Fragen gefunden
Was ist eine provisorische Rechtsöffnung?
Die provisorische Rechtsöffnung ist in Art. ... Diese bildet bei der provisorischen Rechtsöffnung den Rechtsöffnungstitel. Sie besteht aus einer schriftlichen Erklärung des Schuldners, wonach er sich zur Bezahlung eines bestimmten Geldbetrages verpflichtet.
Was ist eine Aberkennungsklage?
Die Aberkennungsklage leitet ein Verfahren vor dem ordentlichen Gericht ein. In diesem Verfahren befasst sich das Gericht mit der Frage, ob die in Betreibung gesetzte Forderung besteht, und entscheidet sodann endgültig über den Anspruch.
Was passiert wenn man Rechtsvorschlag erhebt?
Den Rechtsvorschlag kann man sich als eine Art Mauer vorstellen, welche Sie um das eigene Vermögen bauen, damit der Gläubiger nicht auf Ihr Vermögen zugreifen kann. Diese Mauer muss dann vom Gläubiger beseitigt (quasi «gesprengt») werden, damit die Betreibung weiterlaufen und beispielsweise eine Pfändung erfolgen kann.
Wie lange dauert rechtsvorschlag?
Dies kann mündlich oder schriftlich geschehen. Wird der Rechtsvorschlag brieflich erhoben, so gilt die Frist von 10 Tagen als eingehalten, wenn die Aufgabe bei der Post vor Ablauf dieser Frist erfolgt (Datum des Poststempels).
Wie lange kann ein Fortsetzungsbegehren gestellt werden?
Der Gläubiger kann frühestens 20 Tage nach der Zustellung des Zahlungs- befehls das Fortsetzungsbegehren stellen, falls die Betreibung nicht durch Rechtsvorschlag oder durch gerichtlichen Entscheid eingestellt worden ist. Das Recht fortzusetzen erlischt 1 Jahr nach der Zustellung des Zahlungs- befehls.
Wie lange ist der Zahlungsbefehl gültig?
Der Zahlungsbefehl ist ab dem Datum der Zustellung an den Schuldner genau ein Jahr gültig.
Was gilt als schuldanerkennung?
Schuldanerkennung ist die Bestätigung des Schuldners, dass eine Forderung gegen ihn zu Recht besteht. ... Als Schuldanerkennung gilt nicht nur ein abstraktes Schuldversprechen, sondern etwa auch ein Konkursverlustschein, sofern der Gemeinschuldner die Schuld im Konkursverfahren (Art. 244 SchKG) anerkannt hat.
Was kommt nach Fortsetzungsbegehren?
43 SchKG). In diesen Fällen droht das Betreibungsamt dem Schuldner nach Eingang eines Fortsetzungsbegehren den Konkurs an (Konkursandrohung). Wird die Forderung nicht innerhalb von 20 Tagen nach Zustellung der Konkursandrohung beglichen, kann der Gläubiger beim zuständigen Konkursgericht das Konkursbegehren stellen.
Was passiert wenn kein Rechtsvorschlag erhoben wird?
Gleichzeitig wird dem Schuldner angedroht, dass die Pfändung erfolgen kann, wenn die Forderung nicht bezahlt wird oder der Schuldner keinen Rechtsvorschlag erhebt. ... Der Gläubiger hat den Rechtsvorschlag auf dem gerichtlichen oder verwaltungsrechtlichen Weg zu beseitigen, bevor er die Pfändung verlangen kann.
Was passiert nach der Betreibung?
Mit der Betreibung kann ein Gläubiger eine Forderung gegenüber einem Schuldner mit Hilfe des Staates durchsetzen. Das heisst, dass der Schuldner durch die Betreibung gezwungen werden kann, wenn er sich nicht dagegen wehrt, eine Forderung zu bezahlen (siehe: Was muss ich tun, wenn ich einen Zahlungsbefehl erhalte?).
Was kommt nach der Pfändung?
Bei der Kontopfändung wird die Bank des Schuldners beteiligt. Der Gläubiger muss beim Gericht einen Pfändungs- und Überweisungsbeschluss beantragen. Sobald das Geldinstitut diesen in den Händen hat, werden Bankguthaben des Schuldners beschlagnahmt – aktuelle, aber auch künftige.
Was tun bei Betreibungsurkunde?
Keine Panik. hole die BU Urkunde bei der Post, überprüfe ob der Gläubiger Dich zu Recht betrieben hat, wenn ja hast Du 30 Tage Zeit den Betrag auf dem Zahlungsbefehl beim zuständigen Betreibungsamt zu bezahlen. Zahlungsbefehl ist die letzte Instanz für offene Rechnungen.
Wie lange bleibt eine Betreibung?
Eine Betreibung wird nach fünf Jahren automatisch gelöscht. Ein Aussitzen dieser Frist ist daher gegebenenfalls möglich. Für eine Löschung stellst du ein Gesuch an den Gläubiger.
Wie kann man sich gegen eine ungerechte Betreibung wehren?
Falls sich ein Schuldner gegen die ungerechtfertigte Betreibung wehren will, muss er zunächst drei Monate zuwarten. In dieser Zeit ist die Betreibung aus dem Register sichtbar und der Betreibungsbeamte hat die entsprechende Betreibung auf einem Registerauszug auch aufzuführen.