Wann sind nebenangebote zulässig?
Gefragt von: Eva-Maria Riedel | Letzte Aktualisierung: 28. Juli 2021sternezahl: 4.8/5 (22 sternebewertungen)
BGH-Urteil: Nebenangebote sind nicht zulässig, wenn der Preis das alleinige Zuschlagskriterium ist. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat entschieden, dass Nebenangebote nicht zugelassen und gewertet werden dürfen, wenn in einem Vergabeverfahren der Preis das alleinige Zuschlagskriterium ist.
Was bedeutet Nebenangebote sind nicht zugelassen?
Ein Nebenangebot wird oft als Ergänzung zu einem Hauptangebot vom Bieter angeboten. Bei Ausschreibungen von öffentlichen Auftraggebern ist in den Vergabeunterlagen bzw. Fehlen Angaben in diesen Unterlagen, dann sind keine Nebenangebote zugelassen. ...
Wann liegt ein nebenangebot vor?
Ein Nebenangebot liegt nach VOB/A vor, wenn ein Angebot inhaltlich von den vom Auftraggeber in dessen Leistungsbeschreibung vorgesehenen Leistungsausführung abweicht.
Was ist ein nebenangebot bei Ausschreibungen?
Öffentliche Auftraggeber haben die Möglichkeit, den Bietern die Abgabe von sog. Nebenangeboten zu gestatten. Diese ermöglichen den Bietern, von Vorgaben der Leistungsbeschreibungen abzuweichen. Diese Nebenangebote müssen allerdings die vom Auftraggeber vorzugebenden Mindestanforderungen einhalten.
Wann mehrere Hauptangebote?
Grundsätzlich ist der Bieter berechtigt, zwei oder mehrere Hauptangebote abzugeben, wenn der Auftraggeber in den Vergabeunterlagen nicht ausdrücklich festlegt, dass ein Bieter nur ein Hauptangebot abgeben darf. Gemäß geltender Rechtsprechung sind technisch verschiedene Hauptangebote eines Bieters zulässig.
Wertung von Nebenangeboten nach dem Kriterium des geringsten Preises
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Warum mehrere Hauptangebote?
Hinweise für die Praxis
Die Abgabe zweier Hauptangebote durch einen Bieter ist grundsätzlich zulässig! Maßgeblich ist jedoch, dass diese sich in technischer Hinsicht und nicht nur im Preis unterscheiden. Die Dokumentation der Angebotswertung und der Zuschlagsentscheidung ist Kernaufgabe des Auftraggebers.
Was ist ein Hauptangebot?
Das Hauptangebot des Bieters umfasst diejenigen Leistungen, die den Anforderungen des Auftraggebers in den Vergabeunterlagen, insbesondere in der Leistungsbeschreibung, vollständig entsprechen.
Was bedeutet Bindefrist bei Ausschreibungen?
Die Bindefrist eines Angebots bestimmt den Zeitraum, in dem ein Bieter an sein Angebot zivilrechtlich gebunden ist und es nicht zurückziehen oder ändern kann. Diese Frist muss unter Berücksichtigung der erforderlichen Zeit zur Prüfung und Wertung der Angebote angemessen sein.
Ist die VOB ein Gesetz?
Obwohl die VOB faktisch Gesetzes- oder Verordnungscharakter hat, wird sie nicht vom Gesetzgeber oder der Verwaltung erarbeitet und fortgeschrieben, sondern vom Deutschen Vergabe- und Vertragsausschuss für Bauleistungen (DVA), in dem Interessengruppen der öffentlichen Auftraggeber und der Auftragnehmer vertreten sind.
Was sind Bindefristen und wozu dienen sie?
Die Bindefrist ist eine Zeitspanne, in der ein Versicherungsnehmer an seinen gestellten Versicherungsantrag gebunden ist. Wenn eine Person einen Versicherungsantrag gestellt hat, wird dieser zu dem jeweiligen Versicherungsunternehmen gesendet.
Wie lange darf die Bindefrist sein?
Die Bindefrist beträgt regelmäßig 60 Kalendertage. In begründeten Fällen kann der öffentliche Auftraggeber eine längere Frist festlegen. Das Ende der Bindefrist ist durch Angabe des Kalendertages zu bezeichnen.
Was bedeutet Zuschlags und Bindefrist?
Die Zuschlagsfrist beginnt mit dem Eröffnungstermin und endet mit dem Ablauf der Bindefrist. Zivilrechtlich führt der Ablauf der Zuschlags- und Bindefrist dazu, dass die abgegebenen Angebote ungültig werden, sollte der Zuschlag nicht erteilt worden sein.
Was versteht man unter Bindungsfrist?
1. Begriff: Zeitraum, innerhalb dessen ein Versicherungsantrag für einen Versicherungskunden bindend bleibt und durch den Versicherer eine Annahmeentscheidung getroffen werden muss.
Was ist die Angebotsfrist?
Die Angebotsfrist bezeichnet die Frist für die Einreichung bzw. den Eingang der Angebote.
Wie oft kann die Bindefrist verlängert werden?
Bieter dürfen innerhalb der Bindefrist ihr Angebot weder korrigieren noch zurückziehen. In dieser Aussage umschreiben Bindefrist und Zuschlagsfrist den gleichen Zeitraum. Damit ist die Bindefrist von der Länge der Zuschlagsfrist abhängig. In dieser Zeit ist eine Zurücknahme des Angebots nicht mehr zulässig.
Was ist die VOB A?
VOB-Aufteilung
Teil A (VOB/A) enthält "Allgemeine Bestimmungen für die Vergabe von Bauleistungen". Teil B (VOB/B) liefert "Allgemeine Vertragsbedingungen für die Ausführung von Bauleistungen". Teil C (VOB/C) befasst sich mit "Allgemeinen Technischen Vertragsbedingungen für Bauleistungen".
Wann wird die VOB angewendet?
Die VOB gilt danach anders als das BGB nicht automatisch bei Abschluss eines Bauvertrages, sondern sie muss ausdrücklich vertraglich vereinbart werden. ... Wird die VOB allerdings wirksam vereinbart, so gilt sie - zum Teil vorrangig - gemeinsam mit den Bestimmungen des Werkvertragsrecht des BGB.
Für wen gilt die VOB?
Die Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB) ist ein vom Deutschen Vergabe- und Vertragsausschuss für Bauleistungen erarbeitetes und fortgeschriebenes dreiteiliges Klauselwerk für die Vergabe und Vertragsbedingungen bei Bauaufträgen.
Unter welchen Voraussetzungen gilt die VOB B?
Bei der VOB/B handelt es sich nicht um ein Gesetz, das für Bauverträge gilt. Vielmehr findet die VOB/B nur dann Anwendung auf einen Bauvertrag, wenn die Bauvertragsparteien dies vereinbart haben. Bei der VOB/B handelt es sich um Allgemeine Geschäftsbedingungen i.S.v. § 305 Abs. ... dazu die Kommentierung zu § 4 VOB/B Rn.