Warum unterscheidet man einzel und gemeinkosten?
Gefragt von: Herr Prof. Dr. Alfred Breuer B.A. | Letzte Aktualisierung: 20. August 2021sternezahl: 4.1/5 (71 sternebewertungen)
Einzelkosten sind im Gegensatz zu Gemeinkosten direkt auf die Kostenträger (oder die Kostenstelle) zurechenbar. Einzelkosten sind der einfachere Teil der Kostenrechnung. Die Gemeinkosten müssen hingegen über den Umweg der Gemeinkostenzuschläge indirekt auf die Kostenträger verrechnet werden.
Was ist der Unterschied zwischen Einzel und Gemeinkosten?
Einzelkosten sind solche Kosten, die sich einzeln mit einem Beleg erfassen lassen für ein Produkt, eine Produktgruppe, eine Geschäftssparte – oder aber für eine Kostenstelle, Abteilung, für ein Zweigwerk. Gemeinkosten sind solche Kosten, die gemeinsam für eine Anzahl von Aufträgen entstehen.
Was fällt unter Einzelkosten?
Einzelkosten bezeichnen in der Kostenrechnung Kosten, welche einem Bezugsobjekt (meist Kostenträger, i. d. R. marktfähiges Produkt oder Dienstleistung) direkt zurechenbar sind.
Welche Kosten zählen zu den Gemeinkosten?
Gemeinkosten sind Kosten, die einem Kostenträger (z.B. Produkt) oder einer Kostenstelle nicht direkt, sondern lediglich indirekt über Schlüssel zugerechnet werden können. Beispiele für Gemeinkosten sind Miete oder Abschreibungen.
Sind Rohstoffe Einzelkosten oder Gemeinkosten?
Kosten für Rohstoffe (Werkstoffe). Teil der Materialkosten. Rohstoffkosten werden als Einzelkosten in der Kostenartenrechnung erfasst und als Einzelmaterial einzelnen Kostenträgern zugeordnet.
Einzelkosten, Gemeinkosten | Grundbegriffe der Wirtschaftslehre
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Sind Rohstoffe Gemeinkosten?
Materialeinzelkosten sind stets direkt dem Produkt (Kostenträger) zurechenbar. Das sind in der Regel die Rohstoffe und teilweise auch Hilfsstoffe. Unter die Materialgemeinkosten fallen die Kosten für Beschaffung, Prüfung, Lagerung und innerbetrieblichen Transport von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen.
Sind Fremdkapitalzinsen Einzel oder Gemeinkosten?
(3) Zinsen für Fremdkapital gehören nicht zu den Herstellungskosten. ... Somit gehören kalkulatorische Zusatzkosten und neutraler Aufwand, z.B. außerplanmäßige Abschreibungen, nicht zu den Herstellungskosten. Bei der Ermittlung der Gemeinkosten ist von einem nor- malen Beschäftigungsgrad auszugehen.
Was sind typische Gemeinkosten?
In einem Unternehmen, das mehrere unterschiedliche Produkte herstellt, gehören beispielsweise Kosten für Gebäude und für allgemein verwendete Maschinen zu den Gemeinkosten. Sofern Löhne und Gehälter dem einzelnen Produkt nicht direkt zugewiesen werden können, zählen auch diese zu den Gemeinkosten.
Was gehört zu den Gesamtkosten?
Summe der in einem bestimmten Zeitraum in einem Betrieb angefallenen Kosten. Gesamtkosten setzen sich zusammen aus: Einzelkosten und Gemeinkosten bzw. Fixkosten und variable Kosten.
Was versteht man unter Overhead Kosten?
Overhead-Kosten (auch: Gemeinkosten, indirekte Kosten) bezeichnen diejenigen Kosten, welche einem Kostenträger nicht unmittelbar zugerechnet werden können.
Wie setzen sich Einzelkosten zusammen?
Sie lassen sich einem einzelnen Produkt oder einer einzelnen Dienstleistung mengen- und wertmäßig zurechnen und fließen direkt in die Kostenträgerrechnung ein. Zusammen mit den Gemeinkosten ergeben die Einzelkosten die Gesamtkosten im Unternehmen.
Wie werden Einzelkosten ermittelt?
Ermittlung der Einzelkosten
Grenzplankostenrechnung: Die Einzelkosten sind fast identisch mit den variablen Grenzkosten. Beispielsweise fließt das für jede Einheit benötigte Material oder direkt zurechenbare Mitarbeiterlöhne in die Einzelkosten mit ein.
Wie werden die Einzelkosten eingeteilt?
Die Einzelkosten können eingeteilt werde in:
Fertigungskosten. Fertigungsmaterialkosten. Sondereinzelkosten des Vertriebs (z.B. Provisionen) Sondereinzelkosten der Fertigung (z.B. Modellkosten)
Was zählt zu den variablen Kosten?
Variable Kosten sind beispielsweise Kosten für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, die in ein Produkt eingehen, aber auch Fertigungslöhne oder Frachtkosten. Die vier häufigsten Kostenarten bei den variablen Kosten sind: Material, Waren, Provisionen und Fremdleistungen.
Welche Kosten sind jedenfalls Einzelkosten?
Einzelkosten werden auch als direkte Kosten bezeichnet. ... Kostenträgereinzelkosten sind Kosten, die direkt einem Kostenträger (Produkt) zugerechnet werden können. Kostenstelleneinzelkosten können dagegen einem Kostenträger nicht direkt zugerechnet werden (Kostenträgergemeinkosten), jedoch einer Kostenstelle (Abteilung).
Was sind ist und Normalkosten?
Normalkosten stellen Durchschnittswerte, das heißt um außergewöhnliche Vorfälle bereinigte Istkosten, vergangener Perioden dar. ... Werden Istkosten mit Normalkosten miteinander verglichen, lässt sich aus der Differenz beider Größen nicht ohne Weiteres auf eine wirtschaftliche oder unwirtschaftliche Arbeitsweise schließen.
Wie kann man Gemeinkosten ermitteln?
Den Gemeinkostenzuschlag berechnen
Für die Berechnung des Gemeinkostenzuschlags dividieren Sie die Summe der Gemeinkosten durch die Zuschlagsbasis. Bei der Zuschlagsbasis handelt es sich um die jeweiligen Einzelkosten (z. B. Materialkosten) der jeweiligen Kostenstelle.
Was sind echte und unechte Gemeinkosten?
Bei den echten Gemeinkosten ist die Zuordnung zu einem Kostenträger unmöglich, als Beispiel dienen die Kosten für das Gebäude und in vielen Fällen für das Personal Erwähnung. Unechte Gemeinkosten lassen sich dagegen jedem Produkt zurechnen.
Was sind Leistungsbedingte Gemeinkosten?
Leistungsbedingte Gemeinkosten sind Kosten, die bei der durchzuführenden Arbeit noch entstehen. Das sind zum Beispiel Kosten für Hilfs- und Betriebsstoffe, Instandhaltungskosten für Geräte und Werkzeuge, Kosten für Fahrzeuge usw.