Was ist ammoniak?

Gefragt von: Sarah Esser  |  Letzte Aktualisierung: 9. August 2021
sternezahl: 4.7/5 (32 sternebewertungen)

Ammoniak ist eine chemische Verbindung von Stickstoff und Wasserstoff mit der Summenformel NH₃. Es ist ein stark stechend riechendes, farbloses, wasserlösliches und giftiges Gas, das zu Tränen reizt und erstickend wirkt. Ammoniak ist ein amphoterer Stoff: Unter wässrigen Bedingungen wirkt es als Base.

Wo kommt Ammoniak im Alltag vor?

Vorkommen. Da Ammoniak leicht mit sauren Verbindungen reagiert, kommt freies Ammoniakgas nur in geringen Mengen auf der Erde vor. Es entsteht bei der Zersetzung von abgestorbenen Pflanzen und tierischen Exkrementen.

Was macht man mit Ammoniak?

Ammoniak dient in der chemischen Industrie als Ausgangstoff für die Synthese vieler Verbindungen. Der größte Teil des hergestellten Ammoniaks wird zu Düngemitteln weiterverarbeitet, der Rest wird in der organisch-chemischen Industrie z. B. zur Produktion von Kunststoffen und Synthesefasern eingesetzt.

Was ist Ammoniak und welche Bedeutung hat es?

Ammoniak (NH3) ist ein farbloses, giftiges Gas, das stechend riecht, zu Tränen reizt und erstickend wirkt. Es entsteht durch den Abbau von Eiweißen (Proteine) im Darm: Bakterien spalten die Eiweiße in ihre Bausteine, die Aminosäuren, auf.

Ist Ammoniak gefährlich?

Wie gefährlich ist es tatsächlich? Ammoniak ist ein Gas, das aus Stickstoffverbindungen besteht. Beim Einatmen geringer Konzentrationen wirkt es reizend, bei hohen Konzentrationen ätzend und es besteht Lebensgefahr.

Ammoniak - Was ist das? - #TheSimpleShort

30 verwandte Fragen gefunden

Was passiert wenn man Ammoniak einatmet?

Meist merkt man den Austritt des Gases zuerst durch einen strengen Geruch sowie Reizungen der Augen und Schleimhäute. Auch plötzliche Übelkeit kann auftreten. Die aus Stickstoff und Wasserstoff bestehende Verbindung wirkt stark ätzend auf Lunge, Haut und Augen. Beim Einatmen hoher Konzentrationen besteht Lebensgefahr.

Ist Ammoniak giftig für Pflanzen?

Die Giftigkeit von Ammoniak beruht zudem auf pH-Verschiebungen und Schädigungen der Zell-Membran. ... In Pflanzen und Mikroorganismen kann Ammoniak durch Addition an Fumarat zu Aspartat in den Stoffwechsel eingeschleust (und ausgeschleust, da die Reaktion reversibel ist) werden.

Was entsteht aus Ammoniak?

Neben Harnstoff werden auch weitere Stickstoffdünger aus Ammoniak hergestellt. Zu den wichtigsten zählen die Ammoniumsalze Ammoniumnitrat, -phosphat und -sulfat.

Warum kommt Ammoniak in jauchegruben vor?

Zur Bildung dieser Gase kommt es bei der bakteriellen Zersetzung in der Jauche. Dabei stellt Schwefelwasserstoff, der von schwefelhaltigen Proteinen stammt, die giftigste Komponente dar. Die Hauptquelle von Ammoniak ist Urin, beziehungsweise Harnstoff.

Ist Ammoniak explosiv?

Ammoniak ist ein farbloses, stechend riechendes Gas. ... Ammoniak-Luftgemische sind innerhalb der Explosionsgrenzen explosiv.

Wo wird Ammoniumnitrat eingesetzt?

Ammoniumnitrat ist ein Salz, das sich günstig aus Ammoniak und Salpetersäure herstellen lässt. Es ist Hauptbestandteil vieler Dünger, denn es liefert den für Pflanzen wichtigen Stickstoff. Wegen seiner enormen Sprengkraft wird Ammoniumnitrat aber auch für die Herstellung von Sprengstoffen verwendet.

Wann riecht man nach Ammoniak?

Ammoniakgeruch ist ein Hinweis dafür, dass Eiweiß verstärkt als Energiequelle herangezogen wird. Beim Schwitzen wird auch Eiweiß abgesondert. Der Schweiß selbst riecht leicht nach Ammoniak, wenn der Körper beim Laufen Proteine abbaut.

Wo wird Ammoniak im Körper gebildet?

Ammoniak entsteht beim Abbau von aus Aminosäuren bestehendem Eiweiß im Körper und wird von der Leber zu Harnstoff verarbeitet und über die Niere ausgeschieden.

Welche Dichte hat Ammoniak?

Ammoniak ist unter Normalbedingungen gasförmig und hat eine Dichte von 0.73 kg/m³. Bei - 33oC ist es flüssig und hat eine Dichte von 0,68 kg/l. Unter 9 bar Druck lässt es sich schon bei 20 °C verflüssigen.

Warum ist Ammoniak eine Grundchemikalie?

Grundchemikalien bilden die Rohstoffe für so wichtige Massenprodukte wie zum Beispiel Kunststoffe, Farben, Tenside und Düngemittel sowie Spezialprodukte wie Klebstoffe oder Konservierungsmittel. Ammoniak ist eine chemische Verbindung von Stickstoff und Wasserstoff mit der Formel NH3.

Wie viel Tonnen Ammoniak werden jährlich in Deutschland produziert?

Die Produktion in Deutschland liegt bei 2,6 Millionen Tonnen jährlich, weltweit werden rund 185 Millionen Tonnen Ammoniak hergestellt. Die Ammoniak- synthese ist das CO2-intensivste petrochemische Verfahren weltweit und in Deutschland.

Warum wird Ammoniak als Kältemittel eingesetzt?

Ammoniak in der Kältetechnik seit Langem beliebt

„NH3 (bzw. R717) ist eines der wenigen Kältemittel, das sich klimaneutral verhält, da es weder die Ozonschicht schädigt (ODP=0) noch zum Treibhauseffekt beiträgt (GWP=0)“, erklärt Manfred Hofmann, Schulungsleiter dka bei ENGIE Refrigeration und Sachverständiger.