Was ist ein basedow?
Gefragt von: Isa Heinemann | Letzte Aktualisierung: 22. April 2021sternezahl: 4.9/5 (70 sternebewertungen)
Morbus Basedow ist eine Autoimmunkrankheit, die zu Schilddrüsenüberfunktion führt. Dabei richtet sich das Abwehrsystem des Körpers gegen die eigene Schilddrüse. Die Symptome können vielfältig sein.
Ist Basedow heilbar?
Der Basedow im engeren Sinne bezeichnet nur die Autoimmunerkrankung. Wie alle Autoimmunerkrankungen ist der Morbus Basedow nicht heilbar und besteht ab Erstmanifestation bis zum Lebensende. Behandelt werden können nur Symptome bzw. die Überfunktion der Schilddrüse.
Wie stellt man Morbus Basedow fest?
Bei Verdacht auf Morbus Basedow wird Blut abgenommen und die Menge der Schilddrüsenhormone bestimmt. Typischerweise ist deren Konzentration zu hoch. Der Wert des Schilddrüsen-Steuerhormons TSH ist dagegen erniedrigt.
Wie oft kommt Morbus Basedow vor?
Zur Häufigkeit (Prävalenz) des Morbus Basedow in Deutschland gibt es keine genauen Angaben. Für Länder mit ausreichender Jodversorgung wird die Häufigkeit bei Frauen mit zwei bis drei Prozent angegeben, für Männer mit ungefähr einem Zehntel davon.
Wer ist Basedow?
Carl Adolph von Basedow (1799–1854): Eine Krankheit trägt seinen Namen. Carl Adolph von Basedow als junger Arzt. Basedows Veröffentlichungen waren ein Meilenstein in der Erforschung der Hyperthyreose und anderer Schilddrüsenerkrankungen.
Was ist Morbus Basedow? Wie behandelt man Schilddrüsenüberfunktion?
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Was löst Morbus Basedow aus?
Als Ursache für die Erkrankung wird eine bestimmte Genveränderung vermutet. Denn in Familien, in denen sich Morbus Basedow gehäuft zeigt, kommt es auch öfter zu Fällen von Hashimoto-Thyreoiditis, ebenfalls eine Autoimmunerkrankung und die häufigste Form der Schilddrüsenentzündung.
Ist Morbus Basedow schlimm?
Morbus Basedow: Prognose
Die Schilddrüsenfunktion muss dann endgültige ausgeschalten werden. Eine gefürchtete Komplikation der Schilddrüsenüberfunktion aufgrund von Morbus Basedow oder einer anderen Erkrankung ist die thyreotoxische Krise. Die Sterblichkeit liegt hier bei 20 bis 30 Prozent.
Ist Morbus Basedow eine chronische Krankheit?
Beim Morbus Basedow handelt es sich um eine langwierige chronische Erkrankung des Immunsystems, die meist in Schüben verläuft. Die Funktion des menschlichen Immunsystems ist es, den Körper vor Krankheiten zu schützen und Eindringlinge wie Viren, Bakterien und Pilze mithilfe von Antikörpern abzuwehren.
Ist Schilddrüsenüberfunktion immer Morbus Basedow?
Es kommt zur Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose). Die Schilddrüse arbeitet mehr, als sie eigentlich sollte. Morbus Basedow ist weltweit die häufigste Ursache einer Schilddrüsenüberfunktion. Es trifft vor allem Menschen im mittleren Lebensalter, Frauen deutlich häufiger als Männer.
Was passiert wenn Morbus Basedow nicht behandelt wird?
Autoimmunerkrankungen betreffen deshalb oft nicht nur das angegriffene Organ, sondern den ganzen Körper. So zerstören die Antikörperangriffe bei Morbus Basedow nicht nur das Schilddrüsengewebe, sondern bewirken auch Augenerkrankungen, typische Hautveränderungen oder Gelenkschmerzen.
Welche Blutwerte zeigen Schilddrüsenüberfunktion?
Bei einer Schilddrüsenüberfunktion findet sich zu wenig TSH im Blut, weil die Schilddrüse zu viele Hormone produziert. Bei einer gutartigen Schilddrüsenvergrößerung sind die TSH-Werte meist normal. Die Drüse ist gewachsen, um mehr Hormone produzieren zu können.
Welche Werte sind bei Morbus Basedow erhöht?
Die Bestimmung der Schilddrüsen-Antikörper ist für die korrekte Diagnosestellung oft wichtig. Bei Morbus Basedow sind typischerweise die Antikörper gegen den TSH-Rezeptor an der Schilddrüsenzelle (TRAK) erhöht, dieser Wert spielt auch eine Rolle bei den Verlaufskontrollen.
Wie stellt man eine Schilddrüsenüberfunktion fest?
Beim TSH-Test wird der Wert des Hormons Thyreotropin im Blut gemessen. Ist der Wert erniedrigt, weist dies auf eine Schilddrüsenüberfunktion hin. Bei der Sonografie bzw. der Untersuchung mittels Ultraschall können Lage, Form, Struktur und Größe der Schilddrüse ermittelt werden.
Was soll man essen bei Morbus Basedow?
Vor allem Nahrungsmittel wie Seefisch, Meeresfrüchte oder bestimmte Mineralwässer enthalten große Mengen Jod. Günstiger ist es, in der täglichen Ernährung jodarme Nahrungsmittel auszuwählen, wie Obst, mageres Fleisch, Reis, Weißbrot statt Schwarzbrot.
Welche Medikamente bekommt man bei Morbus Basedow?
Zur Behandlung eignen sich deshalb Medikamente, die den Spiegel der Schilddrüsenhormone T3 und T4 im Blut absenken (Thyreostatika, "Schilddrüsen-Blocker"). Häufig verordnete Wirkstoffe sind Carbimazol, Methimazol und Propylthiouracil.
Kann eine Schilddrüsenüberfunktion geheilt werden?
Abhängig von der Ursache kann die Schilddrüsenüberfunktion in etwa der Hälfte der Fälle binnen eines Jahres mit medikamentöser Behandlung geheilt werden.
Ist Morbus Basedow eine Krebserkrankung?
Bei 2582 Patienten fanden sich bei 11,5% bösartige Knoten. Die ist deutlich mehr als man erwartet hatte und in den Voruntersuchungen zu vermuten war. Als Schlussfolgerung ergibt sich, dass Knoten bei Morbus Basedow häufiger bösartig sind.
Ist endokrine Orbitopathie heilbar?
Kortison: Kortison kann die endokrine Orbitopathie nicht heilen, aber in ca. 60 % der Fälle vorübergehend lindern. Es sollte nur bei aktiver endokriner Orbitopathie mit deutlichen Entzündungszeichen verabreicht werden. Die Dosierung erfolgt individuell nach Schweregrad der Erkrankung.
Ist eine Überfunktion der Schilddrüse eine Autoimmunerkrankung?
Bei dieser Autoimmunerkrankung bildet der Körper Abwehrstoffe (Antikörper) gegen Teile der Schilddrüse (TSH-Rezeptoren). Diese regen die Schilddrüse zur vermehrten Hormonproduktion und auch zum Wachstum an, wodurch es in der Folge zu einer Schilddrüsenüberfunktion sowie zu einer Struma kommt.