Was ist ein parodontalstatus?
Gefragt von: Engelbert Binder B.A. | Letzte Aktualisierung: 17. Mai 2021sternezahl: 4.8/5 (63 sternebewertungen)
Unter dem Parodontalstatus versteht man in der Zahnmedizin die Befunderhebung der Parodontien. Die Befunderhebung umfasst obligate und fakultativ zu erhebende Befunde, demnach solche Befunde, die unbedingt nötig sind und solche, die nicht unbedingt erhoben werden müssen.
Was bedeutet Parodontalstatus?
Unter dem Parodontalstatus (von altgriechisch παρά para, deutsch ‚neben', altgriechisch ὀδούς, Gen. ὀδόντος odontos, deutsch ‚Zahn' und lateinisch status ‚Zustand') versteht man in der Zahnmedizin die Befunderhebung der Parodontien (Zahnhalteapparat).
Was ist ein Parostatus?
Der Fachbegriff ist Parodontitis, umgangssprachlich wird die Erkrankung auch Parodontose genannt. Typische Symptome einer Parodontitis sind ein rötlich bis bläulich verfärbtes Zahnfleisch und Zahnfleischbluten.
Was ist ein PA Befund?
Der PA-Status dient der Erstbefundung und im Weiteren der Verlaufsdokumentation bei einer Parodontalerkrankung. Er ist Grundlage für die PA-Therapie und die Beantragung beim Kostenträger.
Was sind Mukogingivale Probleme?
Darüber hinaus dienen parodontalchirurgische Eingriffe (Parodontalchirurgie) der Korrektur mukogingivaler Probleme wie Rezessionen (frei liegende Zahnhälse) oder Lippen- und Wangenbändchen.
PSI-Index und Parodontalstatus - So läuft es ab & wann liegt eine Parodontose vor?
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Was bedeutet PSI beim Zahnarzt?
Diesem Ziel dient der Parodontale Screening Index (PSI). Der PSI ist eine einfache Methode, den Zustand des Zahnfleischs zu bewerten. Er ermöglicht es, bereits frühe Formen von Zahnbetterkrankungen zu erfassen, was die erfolgreiche Behandlung erleichtert.
Was bedeutet Mukogingival?
Durch Zahnfleischoperationen (mukogingival-chirurgische Operationen) soll befestigtes Zahnfleisch um Zähne und Implantate sowie in Regionen, in denen der Einsatz künstlicher Zahnwurzeln vorgesehen ist, vermehrt bzw. geschaffen werden.
Wie misst man Taschentiefen?
Bei der Messung der Taschentiefe ist eine Messung an zwei Stellen, mesial und distal am Zahn, üblich und gegebenenfalls hinreichend. Bei Lockerungsgraden und Furkationsbeteiligung ist wohl deren grundsätzliches Vorhandensein festzuhalten, eine Unterscheidung nach Ausprägungsgrad könnte Mindesterfordernisse übersteigen.
Wie wird die Zahntaschentiefe gemessen?
Der Zahnarzt kontrolliert die Tiefe der Taschen mit einer Art Lineal, der sogenannten Parodontalsonde. Sie misst vom Rand des Zahnfleisches bis zum Boden der Tasche. Um genau zu messen, muss der Arzt mehrmals am Zahn ansetzen. Das schmerzt aber selbst bei entzündetem Zahnfleisch kaum.
Welche taschentiefe ist normal?
Es gibt vier Stufen. Bei PSI 1 und 2 liegt die Taschentiefe unter 3,5 Millimeter, bei PSI kommen aber Zahnstein oder Beläge dazu, die gefährlich werden können. Bei einem PSI 3 besteht der Verdacht auf eine leichte bis mittelschwere Parodontitis, die Taschentiefen liegen zwischen 3,5 und 5,5 Millimeter.
Wie tief darf eine Zahnfleischtaschen sein?
Der Spalt ist meist zwischen 0,5 und 2 mm tief. Vergrößert sich der Abstand deutlich auf über 2 mm, dann hat man eine Zahnfleischtasche. Sie kann bis zu den Wurzelspitzen der Zähne reichen, also bei sehr ausgeprägten Verläufen über 10 mm tief werden.
Welche Zahntaschentiefe ist normal?
Bei einem PSI von 1 tritt bei der Sondierung bereits Zahnfleischbluten auf und bei einem PSI von 2 kommt Plaque und Zahnstein hinzu. Bei einem PSI von 3 liegt bereits eine Zahntaschentiefe von mind. 3,5 mm vor, bei einem PSI von 4 eine Zahntaschentiefe von mind. 5,5 mm.
Was ist ein Zahnfleisch?
Das Zahnfleisch (lat. Gingiva, deutsch früher auch Biller) ist ein Teil der Mundschleimhaut. Es ist Teil der mastikatorischen Schleimhaut (Mukosa), die den Alveolarkamm bedeckt und die Zähne zervikal umgibt.
Was versteht man unter Vestibulumplastik?
Die Vestibulumplatik. Die Vestibulumplastik ist ein kieferchirurgisches Verfahren (Mukogingivalchirurgie), mit dem das Problem der zu schmalen oder nicht vorhandenen Gingiva propria gelöst werden kann.
Was ist eine Pseudotasche?
Der Zahnarzt unterscheidet zwischen Pseudotaschen und echten Taschen. Eine Pseudotasche bildet sich, weil das Zahnfleisch anschwillt, dicker wird und sich deswegen vom Zahn löst. Eine echte Tasche tritt auf, wenn durch eine Rückbildung des Knochens eine Lücke entstanden ist.
Was bedeutet 2 beim Zahnarzt?
Code 0: Das Zahnfleisch ist gesund. Code 1: Das Zahnfleisch blutet bei Berührung. Code 2: Es sind Zahnstein und raue Kanten von Füllungen vorhanden. Code 3: Es liegt bereits eine flache Zahnfleischtasche vor.
Wie erhebt die Zahnärztin einen PSI Code?
Zur Erhebung ist das Gebiss in Sextanten eingeteilt (Abb. 2). Die Sonde wird distal in den Sulkus des letzten Zahnes eingeführt und um den gesamten Zahn herumbewegt. An bis zu sechs Stellen pro Zahn werden die Befunde erhoben: mesiobukkal, bukkal, distobukkal, distopalatinal, palatinal, mesiopalatinal (Abb.
Wie oft darf der PSI abgerechnet werden?
Eine Leistung nach Nr. 04 (Erhebung des PSI-Codes) kann einmal in zwei Jahren abgerechnet werden.
Sind Zahnfleischtaschen gefährlich?
Zahnfleischtaschen sind ein Indiz für die Entwicklung einer Parodontitis – und mit dieser Gefahr ist nicht zu spaßen: Mehr als 50 Prozent der über Fünfzigjährigen leiden unter einer chronischen Entzündung des Zahnhalteapparates, einer Parodontitis.