Was sind handelsgeschäfte?
Gefragt von: Laura Busch-Witt | Letzte Aktualisierung: 9. Januar 2021sternezahl: 4.8/5 (46 sternebewertungen)
Unter einem Handelsgeschäft wird im deutschen Handelsrecht die Rechtshandlung eines Kaufmanns oder einer Handelsgesellschaft verstanden, die im Bezug zu einem Handelsgewerbe steht.
Wann ist es ein Handelskauf?
Ein zweiseitiger (auch: beidseitiger) Handelskauf liegt dann vor, wenn beide Vertragsparteien Kaufmänner sind. In diesem Fall greifen die gesetzlichen Bestimmungen von § 377 und § 379 HGB.
Was ist ein einseitiges Handelsgeschäft?
siehe Handelsgeschäft, einseitiges. Ist das Rechtsgeschäft nur für eine der beiden Parteien ein Handelsgeschäft, spricht man von einem einseitigen Handelsgeschäft (§ 345 HGB). Ist ein Rechtsgeschäft, das für beide Vertragsparteien ein Handelsgeschäft ist, spricht man von einem beiderseitigen Handelsgeschäft.
Was versteht man unter Kaufmann?
Nach § 1 Abs. 1 HGB (Handelsgesetzbuch) handelt es sich bei einem Kaufmann um eine Person, die ein Handelsgewerbe betreibt. Per Definition übt ein Kaufmann eine kaufmännische Tätigkeit aus.
Was versteht man gemäß Handelsgesetzbuch unter einem Kaufmann?
Handelsgewerbe ist nach § 1 Abs. 2 HGB jeder Gewerbebetrieb, es sei denn, dass das Unternehmen nach Art oder Umfang einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb nicht erfordert. Der Unternehmer eines solchen Betriebs gilt automatisch und unmittelbar als Kaufmann.
Das Handelsgeschäft § 343 I HGB - Handelsrecht 23
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Ist ein Vorstandsmitglied einer Aktiengesellschaft ein Kaufmann?
2 HGB zu prüfen. Der Vorstandsvorsitzende einer börsennotierten Aktiengesellschaft ist Kaufmann, sofern er ein Handelsgewerbe betreibt. ... Er kann nur Kaufmann sein, wenn er selbst ein Handelsgewerbe betreibt.
Was ist ein Verbrauchergeschäft?
Ein Verbrauchergeschäft ist ein Rechtsgeschäft, bei dem mindestens ein Verbraucher beteiligt ist. ... Verbraucher ist jede natürliche Person, die ein Rechtsgeschäft zu Zwecken abschließt, die überwiegend weder ihrer gewerblichen noch ihrer selbständigen beruflichen Tätigkeit zugerechnet werden können.
Welche Rügefristen gibt es?
„Offene” Mängel: Mängel, die auch ohne Untersuchung offensichtlich sind. Rügefrist: 1 bis 2 Tage ab Ablieferung. Mängel, die erst im Rahmen einer gründlichen Untersuchung festgestellt werden können: Rügefrist: 1 bis 2 Tage nach Abschluss der Untersuchung.
Was ist ein bürgerlicher Kauf?
bürgerlicher Kauf (Ggs. Handelskauf) heißt ein Kaufvertrag zwischen zwei Nicht-Kaufleuten (z. bürgerlicher Kauf Privatmann Schlaumann verkauft seinen PKW an Privatmann Willi Petersen). Rechtsgrundlage ist nur das Bürgerliche Gesetzbuch.
Wie entsteht ein Kaufvertrag und welche Formen gibt es?
Der Verkäufer macht ein Angebot, der Käufer bestellt rechtzeitig und ohne Änderungen. Damit ist der Kaufvertrag zustande gekommen. Bestellt der Käufer nicht rechtzeitig oder ändert das Angebot ab, gilt dies als neuer Antrag. Dann kommt der Kaufvertrag durch Annahme des neuen Antrags zustande.
Welche Art von Mangel gibt es?
Es gibt unterschiedliche Arten von Mängeln: Offene Mängel, versteckte Mängel und verschwiegene Mängel. Bei arglistiger Täuschung kann eine Wandlung erfolgen. Von einem Rechtsmangel spricht man, wenn Dritte gegen den Käufer einer Sache (z.B. einem Grundstück) Rechte geltend machen können.
Was ist die rügepflicht?
Sind bei einem Kaufvertrag sowohl Käufer als auch Verkäufer Kaufleute, gilt gemäß § 377 HGB eine kaufmännische Untersuchungs- und Rügepflicht. Danach muss der Käufer die Ware unverzüglich nach Ablieferung auf Mängel untersuchen und diese dem Verkäufer unverzüglich anzeigen.
Wie lange kann ich einen Mangel rügen?
Die Rügefrist liegt im Regelfall bei ein bis zwei Tagen.
Hat der Käufer einen begründeten Verdacht oder ist offenkundig, dass ein Mangel vorliegt, kann er diesen ohne Untersuchung rügen – und zwar unverzüglich nach Ablieferung.
Wann liegt ein Verbrauchergeschäft vor?
Geschäfte, die scheinbar zum Betrieb des Unternehmens gehören. ... Wird das Geschäft mit einem Unternehmer abgeschlossen und gehört dieses zum Betrieb seines Unternehmens, liegt ein Verbrauchergeschäft zugunsten des privat agierenden Unternehmers vor.
Wann 5 und wann 9 über Basiszinssatz?
§ 288 Verzugszinsen
(1) Eine Geldschuld ist während des Verzugs zu verzinsen. Der Verzugszinssatz beträgt für das Jahr fünf Prozentpunkte über dem Basiszinssatz. (2) Bei Rechtsgeschäften, an denen ein Verbraucher nicht beteiligt ist, beträgt der Zinssatz für Entgeltforderungen neun Prozentpunkte über dem Basiszinssatz.
Wer ist Verbraucher im Sinne des Gesetzes?
„Verbraucher ist jede natürliche Person, die ein Rechtsgeschäft zu Zwecken abschließt, die überwiegend weder ihrer gewerblichen noch ihrer selbständigen beruflichen Tätigkeit zugerechnet werden können.
Ist ein Steuerberater ein Kaufmann?
Freiberufler (Ärzte, Rechtsanwälte, Steuerberater, Künstler o. Ä.) unterhalten keinen Gewerbebetrieb und gelten daher nicht als Kaufleute (Partnerschaftsgesellschaft).
Ist ein Gesellschafter ein Kaufmann?
Alle Gesellschafter der OHG sowie die Komplementäre einer KG sind danach als Kaufleute anzusehen. Der Kommanditist haftet gem. § 171 HGB hingegen nur mit seiner Einlage und ist gem. § 170 HGB gesetzlich von der Vertretung der Gesellschaft ausgeschlossen.
Wer kann sich Kaufmann nennen?
Von Beruf Kaufmann darf sich kraft Gesetzes der nennen, der – auch ohne Eintrag im Handelsregister – selbstständig ein Handelsgewerbe betreibt (Istkaufmann). Von Beruf Kaufmann ist auch der, dessen Unternehmen als Handelsgewerbe gilt – dessen Firma also im Handelsregister eingetragen ist (Kannkaufmann).
Ist ein Unternehmer ein Kaufmann?
In der Regel wird der Unternehmer dann zum Kaufmann, wenn seine Tätigkeit (Umsatz, Mitarbeiteranzahl, etc.) eine gewisse Größe erreicht, siehe § 1 Abs. 2 HGB. Als Faustregel kann man daher sagen, dass jeder Kaufmann Unternehmer, aber nicht jeder Unternehmer auch Kaufmann ist.