Was sind kalkulatorische zusatzkosten?
Gefragt von: Frau Prof. Maritta Hagen B.Sc. | Letzte Aktualisierung: 2. Juli 2021sternezahl: 4.3/5 (67 sternebewertungen)
Unter kalkulatorischen Kosten versteht man in der Betriebswirtschaftslehre und im Rechnungswesen Kostenarten, denen gar kein oder kein gleich hoher Aufwand gegenübersteht. Kalkulatorische Kosten fallen nur rechnerisch an, sie werden tatsächlich nicht bezahlt. Pendant sind die kalkulatorischen Erlöse.
Was versteht man unter kalkulatorische Kosten?
Bei kalkulatorischen Kosten handelt es sich um Kosten denen entweder ein Aufwand in abweichender Höhe (Anderskosten) oder kein Aufwand (Zusatzkosten) gegenübersteht.
Was versteht man unter Zusatzkosten?
Kosten, die in der Finanzbuchhaltung nicht erfasst werden und denen kein Aufwand gegenübersteht, werden als Zusatzkosten bezeichnet.
Was sind anders und Zusatzkosten?
Die Unterscheidung zwischen Zusatzkosten und Anderskosten liegt darin, dass bei den Zusatzkosten keine Aufwandsbuchung gegenübersteht, wobei bei den Anderskosten zwar eine Buchung getätigt wurde, aber die Wertansätze anders sind.
Wieso gibt es kalkulatorische Kosten?
Kalkulatorische Kosten ermöglichen es, unabhängig von handels- und steuerrechtlichen Vorschriften den tatsächlichen Werteverzehr im Unternehmen zu ermitteln. Durch die kalkulatorischen Kosten kann der Unternehmer besser Preise kalkulieren und das unternehmerische Risiko entscheidend senken.
Kalkulatorische Kosten einfach erklärt
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Welchem Zweck dient die Verrechnung der kalkulatorischen Kosten?
Sie dienen dem Zweck, die Genauigkeit der Kostenrechnung zu präzisieren und somit eine korrekte Preiskalkulation zu erstellen, die den tatsächlichen betrieblichen Werteverzehr der Produktionsfaktoren berücksichtigt.
Wie bucht man kalkulatorische Kosten?
Das Konto "verrechnete kalkulatorische Kosten" ist nämlich ein Neutrales Ergebniskonto. Es wird in die neutrale Ergebnisrechnung (NEK) abgeschlossen. Dort saldiert es sich mit den Zinsaufwendungen. Die kalkulatorischen Zinskosten landen in der Betriebsergebnisrechnung.
Was sind Anderskosten Beispiele?
Als Anderskosten werden die Aufwendungen bezeichnet, die in der Buchhaltung bereits erfasst wurden, in der KLR jedoch mit einem anderen Wert berücksichtigt werden. Anderskosten entstehen zum Beispiel bei Abschreibungen, Zinsen oder auch bei der Berücksichtigung von Wagnissen.
Warum wird der kalkulatorische Unternehmerlohn als Zusatzkosten bezeichnet?
Der kalkulatorische Unternehmerlohn zählt nur dann zu den Zusatzkosten, wenn der Unternehmer keine Entnahmen getätigt hat. Andernfalls müsste die Differenz zwischen dem marktüblichen fiktiven Gehalt und den tatsächlichen Entnahmen als Anderskosten betrachtet und gebucht werden.
Was gehört zu den Anderskosten?
Anderskosten sind „bewertungsverschiedene” oder „aufwandsungleiche” Kosten, z.B. Ersatz der Bilanzabschreibungen durch kalkulatorische Abschreibungen und Ersatz der Fremdkapitalzinsen durch kalkulatorische Zinsen.
Warum stehen Zusatzkosten nicht in der GUV?
Dabei steht den Zusatzkosten in der Gewinn- und Verlustrechnung kein Aufwand gegenüber, sie sind also rein kalkulatorische Kosten, die lediglich zu Kalkulationszwecken dienen, damit die Preiskalkulation die Preisuntergrenze und die Selbstkosten korrekt ermitteln kann.
Was sind Zusatzkosten BWR?
Zusatzkosten Definition
Als Zusatzkosten bezeichnet man Kosten, denen kein Aufwand (d.h. keine gewinnmindernde Buchung in der Gewinn- und Verlustrechnung) gegenübersteht. Zusatzkosten stellen einen Teil der kalkulatorischen Kosten dar.
Was versteht man unter Zweckaufwand?
Zweckaufwand ist Aufwand, der gleich den ± Grundkosten ist. Er wird auch als kostengleicher Aufwand oder Betriebsaufwand bezeichnet. Den Gegensatz dazu bilden die neutralen Aufwendungen. Der Zweckaufwand ist der Teil des Aufwandes, der mit den Kosten identisch ist (Grundkosten).
Was bedeutet kalkulatorische?
Unter kalkulatorischen Kosten versteht man in der Betriebswirtschaftslehre und im Rechnungswesen Kostenarten, denen gar kein oder kein gleich hoher Aufwand gegenübersteht. Kalkulatorische Kosten fallen nur rechnerisch an, sie werden tatsächlich nicht bezahlt.
Was versteht man unter kalkulatorischen Wagnissen?
Das kalkulatorische Wagnis ist im Rechnungswesen ein Teil der kalkulatorischen Kosten, welche die aus dem unternehmerischen Wagnis resultierenden befürchteten oder erwarteten Verluste in der Kostenrechnung abbilden sollen.
Sind Opportunitätskosten kalkulatorische Kosten?
Unter dem Begriff der kalkulatorischen Kosten (= Opportunitätskosten) versteht man den höchsten entgangenen Nutzen. Hinsichtlich des Zusammenhangs zu Aufwendungen lassen sich kalkulatorische Kosten in Anderskosten und Zusatzkosten einteilen.
Wie berechne ich Anderskosten?
Kalkulatorische Abschreibungen als Anderskosten
Die Formel für kalkulatorische Abschreibungen lautet: Wiederbeschaffungskosten / tatsächliche Nutzungsdauer.
Was sind Anderserlöse?
Anderserlöse sind diejenigen Erlöse, denen Erträge nicht in derselben Höhe gegenüberstehen; z. ... Es sind Erlöse, denen Erträge in anderer Höhe gegenüberstehen, z.B. Bewertung von Bestandserhöhungen mit von den Herstellungskosten abweichenden Herstellkosten.
Was sind Andersleistungen?
Andersleistungen sind Leistungen, denen Erträge in anderer Höhe gegenüberstehen. Sie bilden zusammen mit den Zusatzleistungen die kalkulatorischen Leistungen (Abgrenzung).