Wo wird genitalverstümmelung praktiziert?
Gefragt von: Herr Dr. Daniel Thiele | Letzte Aktualisierung: 17. April 2021sternezahl: 4.5/5 (36 sternebewertungen)
Hauptverbreitungsgebiete sind 28 Staaten im westlichen und nordöstlichen Afrika. In sieben Ländern – in Dschibuti, Ägypten, Guinea, Mali, Sierra Leone, Somalia und im Norden des Sudan – ist die Praxis fast flächendeckend verbreitet: Über 90 % der Frauen zwischen 15 und 49 Jahren sind dort beschnitten.
Wo wird FGM praktiziert?
FGM wird hauptsächlich in Afrika, Asien und dem Mittleren Osten praktiziert, ist aber auch in Europa verbreitet. In einigen Gebieten wird trotz internationaler Bemühungen noch ein Großteil der Frauen genitalverstümmelt.
Wo wird beschnitten?
Bei der Beschneidung wird ein beweglicher Hautlappen, der die Eichel des männlichen Gliedes umschließt (Vorhaut), ganz oder teilweise in einem kleinen operativen Eingriff entfernt.
Wie kann man eine Frau beschneiden?
Die äusseren Genitalien werden entfernt und bis auf ein kleines Loch – zum Wasser lassen – vernäht. Damit wird sichergestellt, dass das Mädchen als Jungfrau in die Ehe geht. Eine vierte Gruppe fasst verschiedene, namenlose Praktiken zusammen, bei denen die Klitoris durch einstechen oder einschneiden zerstört wird.
Warum Genitalverstümmelung bei Frauen?
In vielen Teilen Afrikas werden die weiblichen Genitalien als hässlich, schmutzig und überriechend betrachtet. Ein unbeschnittenes Mädchen darf daher viele Dinge im Haushalt nicht verrichten, wie z.B. kein Essen für die Männer bereiten. Durch die Beschneidung wird sie rein und eine "richtige Frau".
Tabuthema Genitalverstümmelung: Sie bricht das Schweigen I reporter
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Was bedeutet es wenn man beschnitten ist?
Der Begriff Beschneidung oder Genitalbeschneidung bezeichnet eine Operation an den Geschlechtsteilen. Beschneidungen werden sowohl bei Jungen oder Männern, als auch bei Mädchen und Frauen vorgenommen.
In welchen Ländern wird beschnitten?
In sieben Ländern – in Dschibuti, Ägypten, Guinea, Mali, Sierra Leone, Somalia und im Norden des Sudan – ist die Praxis fast flächendeckend verbreitet: Über 90 % der Frauen zwischen 15 und 49 Jahren sind dort beschnitten.
Ist es sinnvoll sich beschneiden zu lassen?
Außerdem dürfte Studien zufolge eine Beschneidung das Risiko für Prostatakrebs verringern. Eindeutig erwiesen ist zudem der Zusammenhang zwischen Beschneidungen und einem verminderten Auftreten von übertragbaren Geschlechtskrankheiten wie HPV (humane Papillomaviren) und sogar HIV (humanes Immundefizienz-Virus).
Wird eine Beschneidung ambulant gemacht?
Antwort: Eine Beschneidung kann ambulant von einem Facharzt für Urologie in der Ordination durchgeführt werden. Jedoch wird dies nicht von allen Fachärzten angeboten. In den Spitälern ist es üblich, eine Beschneidung ambulant durchzuführen.
Warum werden Genitalverstümmelungen gemacht?
Die Begründungen sind immer gleich: Die Mädchen sollen "rein" sein, ihre Libido und ihr Temperament sollen kontrolliert werden. Eine unbeschnittene Frau gilt als nicht vermittelbar, egal ob die Familie in Afrika, Asien oder Europa lebt.
Wie viel kostet beschneiden?
Die Kosten für eine Beschneidung liegen nach derzeitigem Stand bei etwa 300 Euro.
Wann wird ein Junge beschnitten?
In Deutschland wird die Operation in erster Linie aus medizinischen, hygienischen oder kosmetischen Gründen vorgenommen. Im Judentum ist die Beschneidung bei Jungen am achten Tag nach der Geburt Teil einer religiösen Zeremonie. Im Islam dagegen werden männliche Heranwachsende traditionell bis spätestens zum 14.
Wie lange dauert es wenn man sich beschneiden lässt?
Fakt 3 zur Beschneidung: Der Ablauf
Der Eingriff dauert selten länger als 15 Minuten. Während dieser Zeit werden die innere und äußere Vorhaut so weit wie nötig chirurgisch entfernt. Nach der Entfernung vernäht der behandelnde Arzt die Wundränder mit einem nach 14 Tage selbst auflösenden Faden.
Wie viele Männer beschnitten Deutschland?
In Deutschland liegt der Anteil Beschnittener nach Angaben des Vereins "Eurocirc" bei etwa 15 Prozent.
Was sind die Vorteile einer Beschneidung?
Einen gewissen Vorteil bietet die nach der Beschneidung einfacher durchzuführende Reinigung des Gliedes. Weitere Gründe, die angegeben werden, sind die Verringerung der Gefahr von Entzündungen der ableitenden Harnwege, von durch Geschlechtsverkehr übertragbaren Krankheiten und Hautkrankheiten.
Was ist nach der Beschneidung zu beachten?
Nach einer Beschneidung heilt die Wunde in der Regel innerhalb von 10 bis 14 Tagen ab. Zunächst können leichte Schwellungen auftreten, die jedoch mit Entzündungshemmern und Schmerzmitteln einfach zu behandeln sind. Nach spätestens zwei bis drei Monaten sollten keinerlei Beschwerden mehr bestehen.
Wie nennt man Beschneidung?
„Zirkumzision“ ist die Fachbezeichnung für die männliche Beschneidung: eine religiös, medizinisch (etwa bei pathologischer Phimose) oder kosmetisch begründete Kürzung oder Entfernung der Vorhaut des Penis.
Warum werden Mädchen in Kenia beschnitten?
Die Genitalverstümmelung soll der Tradition zufolge Schönheit, Keuschheit und die Heiratschancen der Mädchen und Frauen steigern. Der soziale Status und die Ehre der Familie hängen in einigen Kulturen von der Beschneidung der weiblichen Mitglieder ab.