Woher kommt seife?
Gefragt von: Mathias Koch | Letzte Aktualisierung: 5. Januar 2022sternezahl: 4.8/5 (18 sternebewertungen)
Geschichte der Seife. Erste Hinweise auf Seifenherstellung finden sich bei den Sumerern. Sie erkannten, dass Pflanzenasche (al-quali, der Ursprung des Wortes alkalisch) (enthält Pottasche) vermengt mit Ölen besondere Eigenschaften hat, und schufen die Basis einer Seifenrezeptur.
Wo wurde die Seife erfunden?
Die Seife hat eine lange Geschichte: Vor rund 4.500 Jahren verewigten die Sumerer im heutigen Irak auf einer Tontafel das erste Rezept für eine Vorform der Seife, einen Mix aus alkalischer Pflanzenasche und Ölen, den sie vor allem als Heilsalbe verwendeten.
Wo kommt die Seife her?
Im Mittleren Osten wurde im 7. Jahrhundert erstmals Öl und Lauge miteinander verkocht und somit die Seife in ihrer heute bekannten Form geschaffen. Mit den Eroberungen der Araber breitete sich dieses Wissen rasch auch nach Europa aus. Frankreich und Spanien gehörten später zu den Zentren der Seifenherstellung weltweit.
Wie können Seifen hergestellt werden?
Seife entsteht bei der Reaktion (Verseifung) einer Lauge mit einem Fett bzw. einer Fettsäure. Chemisch ausgedrückt sind Seifen Alkalisalze von Fettsäuren mit 10 bis 20 Kohlenstoffatomen. Zur Herstellung von festen Seifen wird vorzugsweise Natronlauge eingesetzt, für flüssige bzw.
Wie funktioniert Seife?
Wäscht man sich die Hände mit Seife, greift sich die wasserabweisende Seite des Tensids das Fett und die wasseranziehende Seite das Wasser. So sorgen Tenside für die Verbindung zwischen Wasser und Fett. Durch den Wasserstrom können so die Fette oder Öle dann von den Händen gewaschen werden.
Die Sendung mit der Maus - Seife 2007
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Wie funktioniert die Reinigungswirkung von Seife?
Waschwirkung der Seife
Seifen lösen sich nicht richtig in Wasser, sondern bilden sogenannte Mizellen. ... Durch diesen Effekt kann das Wasser deutlich intensiver mit Oberflächen in Kontakt kommen, wodurch sich die eigentliche Reinigungswirkung der Seife und des Wassers an unzugänglichen Stellen erst entfalten kann.
Was ist Seife für ein Stoffgemisch?
Seifen - eine Stoffgruppe. Als Verseifung wird die Spaltung von Estern mit Wasser unter dem Einfluss von basischen Lösungen bezeichnet. ... Kaliumsalze und Natriumsalze der Fettsäuren mittlerer und höherer Kettenlänge sind Seifen. Bei den Seifen handelt es sich also nicht um einen Stoff, sondern um eine ganze Stoffgruppe.
Wie bildet sich Kalkseife?
Kalkseifen sind in Wasser schwer lösliche Calcium- oder Magnesium-Salze in der Regel von Fettsäuren. Sie bilden sich bei der Verwendung von Seifen in hartem Wasser. ... Der Bildung von Kalkseifen kann mit Enthärtern, die die Calcium- und Magnesium-Ionen binden, entgegengewirkt werden.
Wie sind Seifen Anionen aufgebaut?
Die Waschwirkung von Seifen beruht auf dem Bau der Seifen-Anionen. Sie haben ein polares Ende (Carboxylat-Gruppe) mit einer negativen Ladung und ein unpolares ungeladenes Ende, das aus dem Rest der Fettsäure besteht. Diese Seifen-Anionen treten mit dem Wasser in Wechselwirkung (Bild 2).
Wie werden Tenside hergestellt?
Tenside natürlichen Ursprungs sind zum Beispiel Seifen, die aus natürlichen Rohstoffen (nachwachsenden Rohstoffen, zum Beispiel aus pflanzlichen oder tierischen Fetten) durch Verseifung hergestellt werden. ... Synthetische Tenside werden aus Erdöl-Rohstoffen (Petrochemikalien) bzw.
Haben Muslime Seife erfunden?
Als besonders geschickt im Seifenkochen erwiesen sich die Araber des 7. und 8. Jahrhunderts, direkt nach der Zeit, als Mohammed den Islam gründete. Mit Ausbreitung dieser Religion kam die Kunst des Seifensiedens über Spanien nach Europa.
Wann sind nachweislich die ersten Seifen genutzt worden?
Erste Seife wurde vor über 6.500 Jahren erfunden
4.500 v. Chr. entwickelten die Sumerer eine Vorform, die aus Pottasche und Ölen hergestellt wurde.
Wie wird Seife industriell hergestellt?
Die industrielle Seifenherstellung beginnt immer damit, dass die Fette mit einer Lauge gekocht bzw. mit Wasserdampf erhitzt werden. Dieser Vorgang wird auch als Seifensieden bezeichnet. Dabei werden die Fette in Glycerin und die Fettsäuren-Salze – die eigentliche Seife – getrennt.
Wann wurde Kernseife erfunden?
Ursprünglich war Kernseife grün und wurde in Barren zu fünf oder sogar 20 Kilogramm produziert, jeder Hersteller hatte seine Eigenheiten, was 1688 dazu führt, dass die Herstellung von Kernseife unter Marseiller Wappen durch ein ministerielles Dekret vereinheitlicht wird.
Hatten die alten Römer Seife?
Trotz ihrer hoch entwickelten Badekultur verwendeten die Römer die Seife zur Körperreinigung erst ab dem 2. Jahrhundert nach Christus. ... Sie setzten in ihren Rezepten als erste gebrannten Kalk ein, um besonders feste Seifen zu erhalten.
Was ist Pottasche Seife?
Pottasche wird auch als Kaliumkarbonat bezeichnet und kann ganz einfach aus verbranntem Holz erzeugt werden. Aus der Pottasche können Sie dann Ihre eigene Seife herstellen. Aus Holzasche können Sie Pottasche herstellen.
Was sind Seifen Anionen?
Seife / Seifenanion. Die Natrium- oder Kaliumsalze der höheren Fettsäuren werden als Seifen bezeichnet. In wässriger Lösung zerfällt das Salz in Seifenanionen und die entsprechenden Natrium- oder Kaliumionen [Na+ oder K+].
Was sind Tenside einfach erklärt?
Tenside sind spezielle Flüssigkeiten/Substanzen. Sie haben die Aufgabe eine Grenzflächenspannung zwischen zwei anderen Flüssigkeiten zu verringern. Dabei geht es um zwei Flüssigkeiten, die sich nicht miteinander verbinden, wenn man sie zusammenschüttet. Normalerweise ist hierbei von einem Wasser-Öl-Gemisch die Rede.
Was leisten die Tenside was Wasser nicht kann?
Gruppe 2: Tenside (waschaktive Substanzen) Fett und Wasser lassen sich nicht mischen, sie stossen sich ab. Dank ihrer beson- deren Struktur können waschaktive Substanzen aber zwischen Fett und Wasser vermitteln. Sie sind imstande, Fettflecken von Textilien zu lösen.
Wann bildet sich Kalkseife?
Kalkseifen oder Calciumseifen sind in Wasser schwer lösliche Calcium- oder Magnesium-Salze, in der Regel von Fettsäuren. Sie bilden sich bei der Verwendung von Seifen in hartem Wasser. Durch die Bildung dieser Kalkseifen wird die Waschwirkung vermindert, da sich die aktive Seifenmenge verringert.
Was passiert bei der Verseifung?
Unter Verseifung oder Saponifikation versteht man die Hydrolyse eines Esters durch die wässrige Lösung eines basischen Stoffes, z. ... Sie ist im Gegensatz zur sauren Esterhydrolyse (der Rückreaktion der sauren Veresterung) irreversibel. Als Produkte der Reaktion treten ein Alkohol und das entsprechende Salz der Säure auf.
Warum ist eine hohe Konzentration von erdalkaliionen nachteilig zum Waschen?
In hartem Wasser, das Calcium- und Magnesium-Ionen enthält, bilden die Erdalkali-Ionen mit den Seifen-Anionen schwer lösliche Erdalkali-Salze, die sogenannten Kalkseifen: Die bis zur vollständigen Ausfällung der Härtebildner zugesetzte Seife geht für den Waschprozess verloren.
Was ist Spiritus für ein Gemisch?
Spiritus ist reiner Alkohol 94% (Ethanol) der ungenießbar (vergällt, denaturiert) gemacht worden ist, um von der Branntweinsteuer befreit zu werden.
Ist Seife eine Suspension?
und Suspendieren (Suspension). Auch das Schäumen ist auf die orientierte Adsorption zurückzuführen. Reine Seifen ergeben schwach alkalische Lösungen (Alkali) und sind biologisch gut abbaubar (Abbaubarkeit).
Ist Spiritus ein Reinstoff?
Alkohol (100 %): ein Reinstoff.