Was ist streitverkündung?
Gefragt von: Gaby Krüger-Schumann | Letzte Aktualisierung: 10. Februar 2021sternezahl: 4.7/5 (10 sternebewertungen)
Die Streitverkündung ist ein Mittel des deutschen Zivilprozessrechts, mit dem ein bisher nicht beteiligter Dritter förmlich von einem anhängigen Prozess benachrichtigt wird. Sie ist in den § 72 bis § 74 der Zivilprozessordnung geregelt.
Bis wann Streitverkündung möglich?
Ausgangspunkt der Streitverkündung ist, dass eine Partei in einem aktuellen Prozess (sogenannter Vorprozess) einen ihr ungünstigen Ausgang befürchten muss, andererseits für diesen Fall erwarten kann, einen „Anspruch auf Gewährleistung oder Schadloshaltung“ gegen einen Dritten geltend machen zu können (§ 72 ZPO).
Wer trägt die Kosten des Streitverkündeten?
Dies beantwortet § 101 ZPO. Danach hat der Gegner der vom Streithelfer unterstützten (Haupt-)Partei die Kosten des Nebenintervenienten zu tragen hat, wenn und soweit er den Rechtsstreit verliert. Hingegen muss der Streithelfer seine Kosten selbst tragen, wenn die von ihm unterstützte Partei den Rechtsstreit verliert.
Kann der Streitverkündete Zeuge sein?
Der Streithelfer wird nicht zur Partei. Er kann demnach Zeuge sein. Ihm wird im Urteil nichts zu- oder aberkannt, im Hauptsachetenor wird er nicht erwähnt. ... Die Handlungsfreiheit ist zudem darin beschränkt, dass der Streithelfer nach § 67 ZPO an die Lage des Hauptprozesses zur Zeit des Beitritts gebunden ist.
Kann Nebenintervenient Zeuge sein?
Die Nebenintervention als Beteiligung Dritter am Rechtsstreit ist streng von der Streitgenossenschaft zu unterscheiden. Da der Nebenintervenient nicht Partei ist, kann er als Zeuge vernommen werden.
Streitverkündung
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Kann der Nebenintervenient Berufung einlegen?
Er könne ungeachtet der Vorschrift des § 66 Abs. 1 ZPO Berufung einlegen, solange die Nebenintervention nicht rechtskräftig für unzulässig erklärt worden sei. Seine Prozesshandlungen behielten auch nach Rechtskraft der Zurückweisungsentscheidung ihre Wirksamkeit.
Kann Nebenintervenient Streit verkünden?
Wenn eine an einem Gerichtsverfahren beteiligte Partei für den Fall ihres Unter- liegens im Gerichtsverfahren mögliche Regressansprüche gegenüber einem Dritten erkennt, so hat sie die Möglichkeit, diesem Dritten den Streit zu verkünden und ihn aufzufordern, dem Gerichtsverfahren als Nebenintervenient auf ihrer Seite ...